Nichtregierungsorganisationen als tragende Säule der ehrenamtlichen Entwicklungszusammenarbeit
23.07.2021
Nichtregierungsorganisationen sind in Sachsen eine tragende Säule in der Entwicklungszusammenarbeit. Das ist das zentrale Ergebnis der Studie „Nichtregierungsorganisationen als Träger der ehrenamtlichen Entwicklungszusammenarbeit in Sachsen“, die von der Sächsischen Staatskanzlei in Auftrag gegeben wurde.
Im Februar hat das internationale Forschungsinstitut UNUFLORES die Studie "Nichtregierungsorganisationen als Träger der ehrenamtlichen Entwicklungsarbeit in Sachsen" im Auftrag der Sächsischen Staatskanzlei vorgelegt. UNUFLORES wurde 2012 mit Sitz in Dresden als Teil der Internationalen Universität der Vereinten Nationen eröffnet und beschäftigt sich unter anderem mit Strategien zur nachhaltigen Ressourcennutzung. Bisher fehlte eine wissenschaftliche Betrachtung des ehrenamtlichen Engagements in diesem Bereich.
Nichtregierungsorganisationen sind in Sachsen eine tragende Säule in der Entwicklungszusammenarbeit, so die zentrale Erkenntnis der Studie. Die Ergebnisse einer Online-Befragung und von Fokus-Interviews zeigen, dass es in Sachsen eine überaus engagierte und lebendige Szene gibt. Dabei sind die wichtigsten Tätigkeitsfelder Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Projekte mit Partnern im globalen Süden. Insgesamt gibt es in Sachsen rund 130 Initiativen, die regelmäßig sehr erfolgreich Projekte realisieren. Sächsische Nichtregierungsorganisationen unterhalten Partnerschaften in mehr als 50 Staaten, die zur Gruppe der Schwellen- und Entwicklungsländer zählen. Kooperationen bestehen daneben auch mit weiteren Partnern, unter anderem in der EU, aber auch nach Japan und Australien. Es gibt verschiedene regionale Netzwerke. In Afrika finden sich diese beispielsweise im östlichen Afrika – mit Tansania, Uganda, Kenia und Äthiopien. Beispiele für dieses traditionelle seit Jahrzehnten bestehende Engagement sind der Dresdner Arbeitskreis Entwicklungshilfe e.V. oder das Leipziger Missionswerk.
Dabei existiert ein Viertel der Gruppen schon mehr als 30 Jahre. 60 bis 65 Prozent der ehrenamtlich Tätigen in der Entwicklungszusammenarbeit sind Frauen. Staatskanzleichef Oliver Schenk betonte: „Die Nichtregierungsorganisationen mit Schwerpunkt Entwicklungszusammenarbeit realisieren wichtige und wirksame Projekte vor Ort und leisten zudem in Sachsen wichtige Bildungsund Informationsarbeit zu globalen Themen.“ Die Geschäftsführerin des Entwicklungspoltischen Netzwerks Sachsen, Dorothea Trappe, erklärte: "Erfreulicherweise gründen sich vor allem in Dresden und Leipzig auch viele neue junge Vereine, denen sowohl die entwicklungspolitische Bildung als auch die Partnerschaftsarbeit wichtig ist. Es kann aus unserer Sicht nicht genug gewürdigt werden, wie sich ehrenamtlich engagierte Menschen in kleineren Orten zum Teil auch gegen viele Ressentiments und unter nicht einfachen Bedingungen dafür einsetzen, die Welt ein wenig gerechter zu machen."
// Die komplette Studie finden Sie auf der Homepage der Sächsischen Staatskanzlei.