Deutschland hat eine Engagementstrategie
→ Die Engagementstrategie ist Richtschnur für die Engagementpolitik des Bundes in den kommenden Jahren. Leitend ist der Gedanke einer „Kultur der Ermöglichung“: Die Bundesregierung möchte freiwilliges, auf den Werten der Verfassung ausgerichtetes Engagement für alle ermöglichen und fördert und stärkt dieses durch geeignete Rahmenbedingungen.
→ Die Bundesregierung legt ihrer künftigen Engagementpolitik zehn Leitlinien zu-grunde. Maßgeblich geleitet wird ihr Handeln von dem Ansatz eines Dialogs auf Augenhöhe zwischen Staat und nicht-staatlichen Akteurinnen und Akteuren.
→ Mit der Engagementstrategie werden fünf strategische Ziele verfolgt:
1 Freiwilliges Engagement in Krisenzeiten und Transformationsprozessen stärken
2 Teilhabe ermöglichen – Vielfalt anerkennen
3 Strukturellen Herausforderungen für freiwilliges Engagement begegnen
4 Digitale Transformation der Zivilgesellschaft begleiten
5 Engagement über Grenzen hinweg ermöglichen.
→ In der Strategie sind alle Menschen, die sich freiwillig engagieren, eingeschlossen – unabhängig von Alter, Wohnort, Geschlecht, sexueller Orientierung, Herkunft, Behinderung, Bildungshintergrund oder sozio-ökonomischen Hintergrund und unabhängig davon, für was und in welcher Form sie sich engagieren.
→ Die Bundesregierung wird sich alle zwei Jahre mit der Zivilgesellschaft und weite-ren Akteuren der Engagementförderung zum Umsetzungsstand und zur Weiterentwicklung der Engagementstrategie austauschen. Damit schaffen wir eine Partnerschaft auf Augenhöhe.
Konkrete Maßnahmen für starkes Engagement
→ Es wird ein regelmäßiges „Engagementmonitoring“ der Bundesregierung mit der Zivilgesellschaft eingerichtet. Damit werden die rechtlichen Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement kontinuierlich überprüft.
→ Engagierte sollen durch Beratungs-, Qualifizierungs- und Vernetzungsangebote in ihrem Engagement noch besser unterstützt werden. Hierfür sollen beispielsweise die Beratungsangebote der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt noch bedarfsorientierter erfolgen und Fachinformationen über deren Internetangebote zugänglich gemacht werden.
→ Neu-Engagierte und hier insbesondere Menschen mit erschwertem Zugang zum Engagement sollen besser erreicht werden. Hier soll perspektivisch ein Förderprogramm zur fachlichen Unterstützung von ehrenamtlichen Organisationen aufgesetzt werden.
→ Das vielfältige Engagement soll noch sichtbarer werden. Dazu sollen Formate wie der Deutsche Engagementpreis weiterentwickelt und neue Formen der Anerkennung erprobt werden.
→ Förderverfahren werden so weit wie möglich vereinfacht und digitalisiert. Interessierte und Antragstellende werden von Anfang an verstärkt begleitet. So soll zum Beispiel bei jedem Förderprogramm in einem frühen Stadium über dessen Förderbedingungen unterrichtet werden und durch eine qualitative Förderberatung sichergestellt werden, dass auch kleine und junge Organisationen gute Chancen auf Förderung haben.
→ Ein Schwerpunkt liegt auf dem Aufbau und die Erhaltung tragfähiger Strukturen und starker Netzwerke vor Ort und in den Regionen. Dazu setzt die Bundesregierung auf die Kooperation zwischen Staat, Zivilgesellschaft und Wirtschaft. Das Netzwerkprogramm „Engagiertes Land“ soll beispielsweise ausgebaut werden.
Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: "Infopapier: Engagementstrategier des Bundes"